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Fake News - Entdecken und aufdecken

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Die Zeitungsente hat ausdient, Fake News werden zum Angriffswort. Pressefreiheit, Qualitätsjournalismus und Medienkompetenz sind konfrontiert mit einer schnellen Verbreitung von Falschmeldungen in digitalen und traditionellen Medien.

Author / translator Verena Resch

Die Zeitungsente hat ausdient, Fake News werden zum Angriffswort. Pressefreiheit, Qualitätsjournalismus und Medienkompetenz sind konfrontiert mit einer schnellen Verbreitung von Falschmeldungen in digitalen und traditionellen Medien.

Der 45. US-Präsident Donald Trump hat einem Phänomen einen neuen Namen gegeben FAKE NEWS. Die Wortschöpfung wurde im Sommer 2016 bekannt und „alternative Fakten“ wurden zum Unwort des Jahres 2017 gewählt.
In einer technologisierten Gesellschaft müssen wir uns bewusst sein, dass Meldungen unsere Meinungen beeinflussen, ob wir uns diesen widmen oder sie nur nebenbei wahrnehmen.

Für dieses Diskussionsspiel sollst du als Mitspieler oder Mitspielerin deine eigene Meinung und Einstellung zu den vorgestellten Positionen entwickeln und entscheiden, welche du unterstützt, welche du akzeptabel findest, welche du nicht in dein Lebensumfeld einbringen möchtest und bei welcher du dich der Stimme enthalten willst.

Ziel des Spiels:
- Deine eigene Meinung entdecken und verdeutlichen
- Auf eine gemeinsame Aussage hinarbeiten
- Deine Stimme in Europa zu Gehör bringen
- Spaß an der Diskussion haben

Created 4 August 2018
Last edited 14 September 2018
Topics Culture, Education, Politics

Policy positions

Policy position 1

Der Mensch braucht Medien, um sich im gesellschaftlichen Alltag orientieren und integrieren zu können.

Policy position 2

Um Fake News zu erkennen, muss ich verschiedene Medien konsumieren.

Policy position 3

Fake News stören den politischen Alltag und verhindern eine Weiterentwicklung.

Policy position 4

Fakten werden von der Gesellschaft weniger akzeptiert als Fake News. Die Wahrheit geht zwischen „alternativen Fakten" und echten Tatsachen verloren.

Story cards

Story card - no image

Sandra – Als Einrichtungsplanerin in einem Möbelhaus ist Sandra W. immer wieder damit konfrontiert, Medienangebote und technische Einrichtungen in Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmern oder extra dafür geschaffenen Keller- oder Mansardenräumen unterzubringen. Oft spricht sie mit Paaren, die sich uneins darüber sind, wo der Fernseher hin soll, wie viel Fläche Computerarbeitsplätze einnehmen werden und wo überall eine Halterung sowie Ladeoptionen für Tablet, Handy und Co. zu berücksichtigen sind. Gerne erzählt sie dabei aus ihrem persönlichen Leben. „Ich habe keinen Fernseher zu Hause und würde dem auch nicht so eine Wichtigkeit beimessen. Wann haben Sie zuletzt gute Nachrichten aus den Medien bekommen? Ich lass mich nicht permanent von Gewalt und Brutalität in der Welt negativ beeinflussen. Wenn ich Lust auf News habe, dann hole ich sie mir dort, wo ich darauf vertrauen kann, dass die Welt noch in Ordnung ist.“ Nie überredet sie Kunden zum medienlosen Alltag, doch als Impuls erzählt sie ihre Geschichte gerne.

Einrichtungsberaterin ohne Fernseher
Story card - no image

Es ist 5.30 Uhr. Kalt und neblig, es regnet ein wenig. Noch sind nicht viele Menschen auf dem Bahnsteig. Niklas ist gerade erst aufgestanden und mit dem Roller zum Bahnhof gefahren. Seine Finger sind eiskalt und bald muss er eine zweistündige Französischschularbeit schreiben. In seinem Kopf wirbeln die Vokabel über Inselstaaten und zweisprachige Familien herum. Plötzlich schiebt sich ein Mikro vor seinen Mund. „Was ist los?“, nuschelt er durch die zugezogene Kapuze. Und dann die Frage: „Welche geometrische Form hat das Geodreieck?“ Bevor er überhaupt die Frage fertighört, drängen sich zwei Mädels zwischen ihn und das Mikro: „Ein Kreis natürlich!“ „Nein, das ist doch quadratisch.“ Niklas traut seinen Ohren nicht. So blöd kann man doch nicht sein? Trotz morgendlicher Müdigkeit, holt er das Mikro noch einmal an sich: Geodreieck – ist ein Dreieck. Was soll der Blödsinn? Als er sich dann im Radio hört bleibt: „Was soll der Blödsinn?“ und es klingt, als könnte er mit der Frage zum Geodreieck nichts anfangen.

Niklas wurde vom Mikromann überrascht
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Mila ist gerne auf Facebook. Bevor sie eine Seite mit Daumen hoch liked, zögert sie meistens ein bisschen. Doch bei Tiervideos kann sie einfach nicht widerstehen. Die Katzenbabys auf der Seite von Karl sind aber unschlagbar süß. Er hat Videos gepostet, die die Kleinen kurz nach der Geburt zeigen und dann immer wieder kurze Clips, bis sie endlich selbstständig aus dem Heu krabbeln. Es ist kurz vor Mitternacht, als Mila auf den Like-Button drückt. Müde fährt sie den PC herunter und geht zu Bett. Am nächsten Morgen ist ihre Mailbox voll mit Anfragen von Freunden und Freundinnen, seit wann sie denn politisch aktiv sei. Manche Kontakte reagieren auch unfreundlicher und enden mit Beschimpfungen. Mila kennt sich nicht aus. Sie hat mit Politik nichts am Hut. Erst intensive Recherchen klären sie darüber auf, dass ihre Likes zum Katzenvideo über Nacht auf eine andere Seite transferiert wurden. Karl ist heute nicht mehr der Katzenbetreuer sondern verantwortlich für die Organisation seiner örtlichen, politischen Jugendgruppe.

Über Nacht zum Parteifan
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Seit seinem Studium hat Herbert dieselbe Tageszeitung abonniert. Tag für Tag lag sie im Postkasten vor seiner Wohnungstür. Meistens früh morgens, manchmal allerdings auch erst später, hin und wieder ist es vorgekommen, dass sie gar nicht geliefert wurde. Das kann Herbert heute nicht mehr passieren. Seit einem halben Jahr hat der das Zeitungsabo in ein Onlineabo umgewandelt. Wann immer Herbert möchte, kann er die Zeitung am Handy, am Tablet oder auch auf seinem Laptop im Büro lesen. Bereits um zehn Uhr morgens liefert die Medienwebsite die ersten Inhalte zu den Topschlagzeilen. Manchmal ist Herbert allerding irritiert, hat er doch im Radio Statements gehört, die nicht zu den Meldungen im Internet passen. Im Kaffeehaus nimmt Herbert manchmal noch die Papierausgabe zur Hand. Oft arbeiten unterschiedliche Journalisten zum selben Artikel. Da ist es spannend, wer was zu sagen hat.

Herbert liest seine Zeitung jetzt online
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Im Bücherregal von Silke stehen viele Poesiebände mit Sprüchen zu allen Lebenslagen. Geburtstag, Jubiläum, Taufe oder einfach der Alltag. Die junge Frau findet es beeindruckend, wenn es gelingt, das Leben in knappen, kurzen Worten zu verpacken. „Vor 15 Jahren war das Internet ein Ausweg aus der realen Welt. Heute ist die reale Welt eine Möglichkeit zur Flucht aus dem Internet“, ist ein Sprichwort, das sich Silke ausgedruckt und in ihre Arbeitsmappe geklebt hat. Folgende Worte hat sie ihrem Freund eines Tages in die Handyhülle gesteckt: „Den verschwommenen Rand rund um das Smartphone nennt man übrigens Leben.“ Oft findet sie die passenden Sprüche heute selbst im Internet. Doch lieber stöbert sie in Kartenständern oder schneidet passende Worte aus Zeitschriften aus. Damit ist auch die Wand in der Garderobe ihrer kleinen Wohnung vollgepinnt. Dort findet man bestimmt nicht der Weisheit letzten Schluss, doch Spaß macht es trotzdem.

Silke sammelt Sprüche
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Hannelore hat sich für Familienessen etwas Neues überlegt. Gemeinsam mit ihren Enkelkindern bemalte sie eine kleine Holzkiste mit Deckel. Die steht seither auf dem Esstisch, wenn alle zum gemeinsamen Essen eingeladen sind. Als sie neu war, hat Hannelore alle Gäste aufgefordert, ihre Smartphones in die Kiste zu legen. Am besten abgedreht, ohne Klingelton, ohne WLAN. Zuerst erntete sie großes Staunen, doch nach folgender Ankündigung hielten sich bald alle konsequent daran: „Wer sein Handy als erstes herausnimmt, macht heute den Abwasch.“ Seither wird bei offenen Fragen nicht gleich gegoogelt, Termine für gemeinsame Ausflüge werden nach dem Essen vereinbart, wenn alle wieder ihre Kalender griffbereit haben und Familienfotos vom Mittagstisch gibt es nur auf der Kamera. Für einige war diese Umstellung eine Herausforderung, doch Hannelore schmeckt das Essen seither einfach wieder besser.

Handy beim Mittagstisch
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Jonas arbeitet bei einer österreichischen Tageszeitung. Früher war um 14 Uhr Redaktionsschluss. Die Zeitung ging in Druck und ab 17 Uhr gab es die erste Druckausgabe. So hatte Jonas den ganzen Vormittag Zeit für intensive Recherche. Heute bittet die Online-Redaktion bereits vor 9.45 Uhr um die ersten Ergebnisse. Laufend wird aktualisiert. Die ersten Texte vom Morgen werden regelmäßig überarbeitet und für die Druckausgabe wird schlussendlich die beste Zusammenfassung aller eingegangenen Informationen als gut lesbarer Text verfasst. Sollte nach Druckbeginn noch etwas Interessantes passieren, bleibt Jonas immer noch die Möglichkeit, seinem Lesepublikum neue Infos in der Online-Ausgabe zur Verfügung zu stellen. Spannend bleibt trotzdem heute wie damals die Frage, welche Schlagzeilen die Konkurrenz auf der Titelseite hat.

Jonas hätte lieber nur einen Redaktionsschluss
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Angefangen hat eigentlich alles neben dem Studium. Laufen als Freizeitsport hat Daniel schon in der Oberstufe des Gymnasiums begeistert. Als er in einem Sommer nicht gleich den passenden Ferialjob fand, hat Daniel begonnen, seine Laufstrecken mit Bildern, Höhenprofilen, Tipps zu Bekleidung und Timing in kurzen Videos online zu stellen. Bald hatte er eine begeisterte Fangruppe, sie verfolgte seine Videos, war bald selbst auf den Laufstrecken anzutreffen und wollte Daniel persönlich kennenlernen. Es dauerte nicht lange, da wurde der Hobbysportler von einem bekannten Sportartikelhersteller kontaktiert. Es folgten Werbeverträge, Vorgaben für die Video-Produktion und damit ein guter Nebenverdienst. Bald stellte man Daniel eine sportliche, junge Frau zur Seite, die ihrerseits Laufangebote aus weiblicher Sicht bewertete. Sein Studium wird Daniel nun bald mit einer Masterarbeit zu Onlinemarketing abschließen. Die Praxisbeispiele dazu hat er ja zur Genüge.

Daniel verdient sein Geld mit YouTube-Videos
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Als Abonnent von „Die Tagespresse“ bekommt Christoph täglich „wahre“ Leckerbissen serviert. Aktuelle Themen werden bei diesem Online-Medium ironisch durchgearbeitet und für Leser aufbereitet. „Die Tagespresse“ ist ein österreichisches Satiremagazin. Alle Artikel sind frei erfunden. So steht es auch in der Rubrik „Über diese Seite“ auf der eigenen Website. Christoph ist schon lange Fan dieser ulkigen Meldungen. Oft ist der Spaß nahe am reellen politischen und gesellschaftlichen Geschehen. Stimmt das, was in der Tagespresse steht? Die Autoren selbst antworten darauf mit: „Noch nicht, aber bald.“ Doch darum geht es Christoph gar nicht. Er vertritt die Meinung: Wieso nach der Wahrheit suchen, das Leben ist doch ernst genug.

Bewusst Fake News konsumieren

INFO CARDSISSUE CARDS

Philosophische Anleitung

"Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“ (Konfuzius) Das Internet bietet die Möglichkeit, sich einzubringen, seine Meinung zu sagen.

Politische Kommunikation

Lügen waren schon immer ein Teil politischer Kommunikation. Systematisches Lügen schadet jedoch der Demokratie. Aktuelle Entwicklungen machen die Auseinandersetzung über das was wahr und unwahr ist schwieriger. Notwendig ist daher eine neue Kultur der Ehrlichkeit.

Wirtschaftsfaktor Fake News

Falschnachrichten setzen sich deswegen durch, da sie mehr Geld bringen. Dank Werbeeinnahmen ist der finanzielle Anreiz für die Erstellung und Verbreitung von Falschnachrichten hoch. Im vergangenen Jahrhundert waren die Umsatzbringer „Babys, Blut und Busen“. Jetzt sind es Fake News. Gefälschte Fotos, verdrehte Zahlen und erfundene Vorfälle. Hinter vermeintlichen Nachrichten stecken politische und finanzielle Interessen.

Fake News aus einem Blickwinkel betrachtet

Die meisten Fake News und Fake-Fotos verbreiten sich schneller und häufiger als wahre Nachrichten. Das hat eine umfangreiche Studie des US-amerikanischen MIT (Massachusetts Institute of Technology) ermittelt. Die korrekten Nachrichten sind meist nicht so eindimensional, sondern komplizierter und erscheinen deshalb meist langweiliger als die frei erfundene Aufreger-Story.

Migration und Märchen

Die Flucht zigtausender Menschen nach Europa hat zu zahlreichen Unwahrheiten in den Medien geführt. Die Wichtigkeit des Themas wurde politisch ausgeschlachtet und je nach Ansicht für die eigene Partei verwendet. Thematisch triumphieren: Diebstahl, Geld- und Sachleistungen sowie sexualisierte Gewalt. Nicht alles, was auf Social Media und in den Medien steht, stimmt. Nur noch selten werden vielfach geteilte Schilderungen überprüft.

Statistik ist eine Frage der Auslegung

Zahlen vermitteln oft den Eindruck, dass die von der Politik beeinflusste öffentliche Meinung durch Fakten belegbar ist. Statistiken werden zur Untermauerung von Meinungen und Vorurteilen herangezogen, ohne Rücksicht darauf, ob die verwendeten Daten überhaupt tauglich und kombinierbar sind.

Wie sich Falschmeldungen verbreiten

Falschmeldungen sind neuartiger als wahre Nachrichten. Nutzer scheinen neuartige Informationen lieber zu teilen. Das klingt fürs Erste wenig überraschend. So ist es auch im analogen Leben. Doch im Online-Leben verbreiten sich Falschnachrichten mit einem unglaublichen Tempo. Laut einer Studie verbreiten sie sich mit einer um 70 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit als andere Meldungen. Mitverantwortlich ist das Belohnungssystem sozialer Medien.

Falschmeldung mit System

Fake News um gezielt zu schaden, um die eigenen Interessen zu unterstützen. Menschen teilen im analogen wie im digitalen Leben lieber schlechte als gute Nachrichten und lieber Neues als Bekanntes. Daraus entstehen Postings wie: „zur besseren Integration“ sollte in den italienischen Schulen fortan mit „arabischen Zahlen“ gerechnet werden. Großer Aufruhr war die Antwort – doch arabische Zahlen verwendet man in Italien bereits seit dem 13. Jhdt.

Gebühren gegen Fake News

Ein britischer Parlamentsausschuss will sogenannte Fake News Internetkonzerne wie Facebook, Google oder Twitter mit Gebühren belegen. Mit den Geldern sollen Programme zum Umgang mit der Digitalkultur finanziert werden. Unternehmen müssten sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen und dürften sich nicht mit dem Argument entziehen, dass sie einfach nur „Plattformen“ für Inhalte sind.

Wir ordnen alles in einen Rahmen

Oft sagen Bilder oder Texte nicht das aus, was man im ersten Moment denkt – da lohnt es sich näher hinzusehen. Ein erster Eindruck, ein neuer Gedanke – unser Gehirn wird im Moment dazu angeregt, die Information einzuordnen. Sie trifft auf unsere Erfahrungen, Erinnerungen, Begriffe, die wir abgespeichert haben. Dieses Phänomen heißt „framing“ und passiert größtenteils in unserem Unterbewusstsein.

Lügenpresse und Fake News

„Der Begriff „Fake News“ gehört längst den Lügnern“ (Spiegel Online, 20180225). Man sollte ihn nicht mehr verwenden. Er zählt zum beliebten Vokabular von „rechtsradikalen Hobby-Propagandisten“ oder Verschwörungstheoretikern. Auch Lügenpresse ist ein politisches Schlagwort. Ursprünglich richtete sich dieser Ausdruck gegen die Presseorgane der Kriegsgegner. Als Alternative wird der Begriff Desinformation empfohlen.

Die Grenze zwischen Spaß und Ernst

Satire ist eine Kunstform. Hier wird mittels Übertreibung, Sarkasmus und Ironie kritisiert und verspottet. Oft sind satirische Falschmeldungen nicht auf den ersten Blick von „echten“ Fake News zu unterscheiden. In der Regel wird jedoch vermerkt (Impressum), dass es sich um nicht ernst gemeinte Nachrichten handelt. Trotzdem haben sie als Aufzeiger gesellschaftlicher Missstände eine bedeutende Rolle und werden häufig gelesen und abonniert.

Wenn Social Bots als Roboter Informationen beeinflussen

Computerprogramme sind mittlerweile in der Lage, Antworten echter Menschen in digitalen Kommunikationskanälen nachzumachen. Sie arbeiten mit Schlüsselwörtern und je nach Perfektion der Programmierung und dem Inhalt der Kommunikation lassen sich Bots entlarven oder auch nicht. Sie bauen ebenso Rechtschreibfehler und unterschiedlich lange Pausen ein, um bei den Antworten möglichst real zu wirken.

Vorurteil brauchen wir um zu überleben

Wer ein Urteil fällt, sollte sich zuerst informieren. In dieser Phase der Vorinformation wägt unser Unterbewusstsein bereits zwischen einer Vielzahl an Vorurteilen ab. Sie helfen uns zu entscheiden und entwickeln sich aus unserer persönlichen Lebenserfahrung. Allerdings handelt es sich um Urteile, die noch nicht auf ihre Richtigkeit hin überprüft wurden. Es besteht die Gefahr, diese zu verinnerlichen oder daran festzuhalten.

Verschwörungstheoretiker als Fake News Profis

Die Top Ten der Verschwörungstheorien spielen mit dem Leben oder dem Tod von Berühmtheiten. Elvis lebt, Diana war das Opfer eines Attentats und Bill Gates steht aufgrund seiner Namensbuchstaben dem Teufel näher als dem Menschen. Diese und andere Ideen stehen für das Ergebnis einer vor den Augen der Allgemeinheit verborgenen Verschwörung. Als „Gehirngespinste“ entstehen sie, da in der Realität vieles „hinter den Kulissen“ passiert.

Postfaktisch kommt nach den Fakten

Leben wir in einer Zeit, die nicht mehr auf Tatsachen sondern auf Gefühlen beruht? Damit ist gemeint, dass Emotionen in öffentlichen und politischen Diskussionen eine immer größere Rolle spielen, während belegte Tatsachen zunehmend an Bedeutung verlieren. Wahlkämpfe, die Interpretation von Kriminalitätsstatistiken und Ideen zum Klimawandel weisen beispielsweise darauf hin.

Es muss gegoogelt werden

In Zeiten der digitalen Technologien bieten sich dem Nutzer viele Möglichkeiten, Wissen abzuspeichern und bei Bedarf abzurufen. Wer hier noch auswendig lernt, ist selbst schuld. Online lassen sich aktuelle Zahlen, Definitionen und Auflistungen leicht finden. Wo wäre da noch ein Grund, müde Gehirnzellen unnötig zu belasten?

Sag niemals Fake News zu einer Falschnachricht

Fake News wird im Englischen seit dem Ende des 19. Jhdt. verwendet. Damals stand der Ausdruck für Falschmeldungen in Zeitungen. Mit zunehmender Wichtigkeit der sozialen Medien wurde er eher für Aussagen verwendet, die die Absicht haben, Menschen auf bestimmte Internetseiten zu locken und in die Irre zu führen. Im Deutschen sagte man dazu zunächst „Hoax“. Fake News war 2017 heißer Favorit für das Unwort des Jahres. Alternative: Desinformation.

Bearbeitete Bilder sind nicht zu erkennen

Immer häufiger werden Bilder im Internet verbreitet, die im Nachhinein verändert, technisch bearbeitet wurden. Mit Bildbearbeitungssoftware ist es leicht möglich, Fotos zu manipulieren. Der lange gültige Fotobeweis hält im aktuellen digitalen Leben nicht mehr Stand. Möglichkeiten reichen von Fotomontagen über gewählte Bildausschnitte oder die Andeutung anderer Verhältnisse (Wetter, Jahreszeit) durch Filter und Blickwinkel.

Mediale Auseinandersetzung steigert das politische Engagement.

Wenn Bürger und Bürgerinnen kommunikativ vernetzt sind und sich so in öffentlichen Themen besser orientieren, ist ihr Vertrauen in den Staat und seine Organe verstärkt. Je größer und vielfältiger sich das Medienmenü eines Menschen zusammenstellt, desto eher bringt er sich in politische Debatten im Internet ein und engagiert sich dort auch politisch.

Wikipedia ist der Ursprung allen Übels

Früher hat man Studierende gelehrt, Wikipedia nicht zu vertrauen. Doch es ist nicht gelungen, ihnen ausreichende kritische Forschungsfähigkeiten zu geben, wie man die Glaubwürdigkeit von Informationen ermittelt. Medienkompetenz bezieht sich auf alle Medien. Weil Digitalisierung unser Leben verändert hat, brauchen Nutzer und Nutzerin mehr als Abspeichern und Abrufen von Informationen. Es braucht Wahrnehmung, Achtsamkeit und Bewertung.

Qualität im Journalismus

Die Einordnung auf der Messlatte der Qualität ist abhängig von der Art des Mediums, der Zielgruppe und dem Selbstverständnis der Journalisten und Journalistinnen. Hinter jeder medial verbreiteten Nachricht steht eine Funktion: soll informiert, kritisiert, kontrolliert werden oder bietet das Medium Inhalte zur Orientierung? Beurteilt wird die Qualität mittels Journalismuspreise, interne Qualitätsvorgaben in Redaktionen und Publikumsreaktionen.

Schuld ist immer der Autor/die Autorin

Am Wahrnehmen einer Nachricht wirken vorrangig drei Elemente: der/die Verfassende, die Nachricht selbst und der/die Empfangende, also jeder und jede, der/die die Nachricht wahrnimmt und interpretiert. Als Zeitungsabonnent, Radiohörerin, Fan einer Fernsehshow oder Nutzerin sozialer Medien sind wir alle beteiligt und haben Möglichkeiten der Reaktion. Falschmeldungen gehören aufgedeckt, so werden Menschen, die bewusst manipulieren enttarnt.

Medien und Vertrauen

Jedes Mediensystem ist problematisch und jedem Medium wurde beim Erstauftritt in der Gesellschaft Misstrauen entgegen gebracht. Bücher verhindern das persönliche Erzählen, Radio stört Zwiegespräche, Fernsehen macht die Augen kaputt und mit dem Computer wurde sowieso alles noch schlimmer. Doch jedes Medium hat eine soziale Funktion. Wie beim Essen muss der Mensch auch beim Medienkonsum darauf achten, was ihm oder ihr gut tut.

Quelle

Ein Blick auf die Autorin oder den Autor oder ins Impressum einer Website sollte zeigen wer hinter dem Inhalt steckt. Fehlt eine Adresse oder ist ein Postfach im Ausland angegeben, sollte das kritisch hinterfragt werden.

Copy & Paste (Kopieren und einfügen)

Wird ein Thema auf mehreren Seiten ähnlich aufbereitet oder sogar im exakt gleichen Wortlaut erklärt, dann deutet das auf das einfache Kopieren einer Quelle hin. Ist die Quelle angegeben, oder werden die Texte nur verkürzt und schlagwortartig präsentiert?

Rückwärtsbildersuche

Bei Falschmeldungen werden oft Bilder aus anderen Zusammenhängen verwendet. Eine Rückwärtsbildersuche kann helfen, dem Original auf die Spur zu kommen.

Aktualität

Oft erreichen uns längst verjährte Nachrichten, wenn wir nach einem bestimmten Thema suchen. Dabei hilft es, in einem Filter den Zeitraum der Ergebnisse einzuschränken. So findet man die neuesten Informationen zu einem Thema.

Privatdaten

Rund 80 Prozent der Nutzer von Handy-Apps erlauben Unternehmen relativ unbekümmert, auf sämtliche Daten, also auch auf jene von Familie und Freunden, zuzugreifen. Weniger als die Hälfte realisiert nicht, dass es auch andere betrifft, wenn man am Handy gespeicherte Daten im Telefonbuch oder in der Kontaktliste freigibt. Bereits Sekunden nach der Freigabe wird das Ausmaß der Berechtigung unterschätzt.

Social Bots oder wie Roboter Wahlen beeinflussen

Nach einem TV-Duell zwischen Donald Trump und Hillary Clinton zeigten Forscher, dass ein Drittel der Tweets zu Donald Trump nicht von Menschen kam, sondern von programmierten Roboter-Accounts (bei Clinton jeder fünfte Tweet). Bei den gesamten Trump-Aktivitäten (Likes oder Retweets) stammen laut Forschung sogar 80 Prozent von Social Bots. Mittlerweile twittern auch in Europa Programme mit, die sich oft nicht auf den ersten Blick erkennen lassen.

Definition Fake News

Falschmeldungen oder irrtümlich als Fakt dargestellte Neuigkeiten werden als Fake News bezeichnet. In der Endphase des US-Wahlkampfes 2016 wurden die 20 erfolgreichsten Falschmeldungen öfter geteilt, gelikt und kommentiert als die 20 erfolgreichsten Berichte seriöser Medien. Laut Duden „umgangssprachlich für in den Medien und im Internet, besonders in den Social Media, in manipulativer Absicht verbreitete Falschmeldungen“

Fake News Aufdecker

Die Internet-Initiative „Mimikama“ entlarvt seit 2011 Falschmeldungen. Nach eigenen Angaben hat die österreichische Plattform mehr als 100.000 Falschmeldungen widerlegt.

Alternative Fakten

Eine Floskel, die erstmals Kellyanne Conway, Beraterin von US-Präsident Donald Trump zur Zeit seines 1. Wahlsieges in einem Interview benutzte, als es Diskussionen zur Publikumsgröße bei der Amtseinführung des Präsidenten gab. Nachdem die Angaben von Trumps Pressesprecher seitens der Verkehrsbetriebe und durch Luftaufnahmen widerlegt wurden, meinte Conway das wäre keine Lüge sondern „alternative Fakten“.

Boulevardpresse

Eigene journalistische Gattung, deren Inhalte sich an der Neugier und Sensationslust ihrer Leserschaft orientieren. Oft gekennzeichnet durch mindere Qualität und Recherche sowie den Einsatz von Klischees. Graphische Gestaltung unterscheidet sich oft von jener der Qualitätsmedien. Typische Themen sind Katastrophen, Verbrechen, Prominenz.

Clickbaiting

Schlagzeilen, die viele Menschen zu Webseiten „ködern“. Diese enthalten wenig Information. Gerade genug, um neugierig zu werden, aber zu wenig, um die Neugier zu befriedigen. Es entsteht das Bedürfnis, diese Wissenslücke zu schließen und auf die Website zu klicken. Für den Besuch auf der Website erhält der Betreiber einen Geldbetrag zB durch Onlinewerbung.

Echokammer

Im digitalen Alltag tendieren Nutzer dazu, sich mit Freundesnetzwerken zusammenzuschließen. Durch technologische Einstellungen werden bevorzugte Meinungen häufiger dargestellt als allgemeine oder gegenteilige Statements. So entsteht der Eindruck, dass die Mehrheit die eigene Meinung teilt.

Filterblase

Suchmaschinen und soziale Netzwerke arbeiten mit mathematischen Systemen und errechnen auf Basis des Nutzerverhaltens die Interessensschwerpunkte. So werden Vorauswahlen getroffen und Informationen angeboten, die möglicherweise relevanter für den Nutzer oder die Nutzerin sind als andere. So werden kaum noch widersprüchliche Nachrichten angezeigt und es fehlt Konfrontation mit anderen Meinungen. Eigene Vorurteile können sich so festigen.

YouTube versucht Fake News einzudämmen

Videos von verlässlicher Nachrichtenquelle sollen vorrangiger angezeigt werden. Passieren soll das vor allem in Situationen, in denen die Nachrichtenlage noch unklar ist und Gerüchte schnell in Umlauf geraten, etwa unmittelbar nach einer Naturkatastrophe oder nach Schießereien. Kurze Texteinblendungen von etablierten Medien sollen über den aktuellen Informationsstand berichten.

Fake News kommen immer wieder

Aufklärungsseiten wie Mimikama, Emergent, Übermedien, Hoaxmap oder BILDblog haben schon über viele wiederkehrende Falschmeldungen berichtet. Viele aufregende Geschichten entlarven sich als Mythen. Erfundene Anekdoten und Horrormeldungen kehren immer wieder in die aktuellen Meldungen zurück.

Foto-Fakes entlarven

Künstlich nachgestellte Bilder, Fotos aus einem anderen Zusammenhang oder einfach eine falsche Bildunterschrift hinterlassen Eindruck, der nur schwer aus den Köpfen der Betrachter zu löschen ist. Oft werden alte Fotos oder Bilder von anderen Ereignissen eingesetzt. Einfache Schritte wie die Bilderrückwärtssuche, ein Check auf Plausibilität oder die Überprüfung der Metadaten können hier Abhilfe vor Täuschung schaffen.

Fake News aufdecken

Wer Fehler durchschaut, darf sich auch melden. Ob bei Facebook, auf einer der Fake-News-Aufklärungsseiten oder durch einen aufklärenden Kommentar. Die Verbreitung von Falschnachrichten kann vor allem dadurch eingedämmt werden, dass diese nicht weiter verteilt werden und auf die Unwahrheit aufmerksam gemacht wird. 2018 ist das Jahr des Trusted Content. Fakenewsfighter sind gesucht.

Geschichte der Fake News

Als Aprilscherz sind bereits 1984 Meldungen über den Kreml als Teil eines weltweiten elektronischen Netzwerkes im Internet (Usenet) kursiert, später hieß es Microsoft hätte die katholische Kirche gekauft. Manche Fake News verblassen im digitalen Universum, andere bringen Proteststürme und Klagewellen mit sich.

Fake News in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen

Für die USA hat Claire Wardle (internationale Expertin für digitalen Journalismus) unterschiedliche Formen von Fake News angeführt: irreführende Titel oder Bilder, falsche Zusammenhänge, manipulierte und betrügerische Inhalte, Satire bzw. Parodien, imitierte Quellen oder erfundene Inhalte. Erweitern könnte man diese Kategorien um gefälschte Dokumente, vermeintliche Augenzeugen und vieles mehr. Und hinter all dem die Absicht zu täuschen.

Desinformation oder Fake News

Alter Wein in neuen Flaschen? Es gibt drei Formen von Informationsstörungen: Dis-Information (falsche Information bewusst erzeugt, um eine Person, eine Gruppe, eine Organisation oder ein Land zu schädigen), Mis-Information (falsche Information, jedoch nicht erzeugt, um jemanden zu schädigen oder zu verletzen), Mal-Information (Information, mit reeller Grundlage, um einem Menschen, einer Organisation oder einem Land Schaden zuzufügen).

Propaganda als Ursprung

Die historischen Wurzeln liegen im Ausdruck „Propaganda“. Zu Beginn eingesetzt für religiöse Ideale, erreichte er seinen Höhepunkt im zweiten Weltkrieg und wird heute vor allem mit der Informationspolitik der Nationalsozialisten assoziiert: „Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden. Dann wird sie geglaubt.“ Wie auch immer: Propaganda ist eine Form der Massenkommunikation, die das Denken und Verhalten des Zielpublikums beeinflusst.

Glaubhaftigkeit

In einer Studie der Saferinternet-Initiative aus Österreich zu Gerüchten im Netz gaben 86 % der befragten Jugendlichen an, sehr oft bis manchmal unsicher zu sein, ob bestimmte Informationen aus dem Internet stimmen. Die Glaubwürdigkeit von Nachrichten aus etablierten Qualitätsmedien (Radio, Fernsehen, Websites klassischer Medien) schätzten sie dabei als eher hoch ein.

Horch ein Hoax

Hier hast du es mit einer absichtlich über das Internet verbreiteten Falschmeldung zu tun. Meist zu finden in sozialen Netzwerken, wie Facebook, Twitter oder WhatsApp. In Anlehnung an Kettenbriefe von früher sollen sich Hoaxes möglichst weit verbreiten. Meist haben sie auch Inhalte, die den Leser oder die Leserin in die Irre führen.

Impressum

Nachweis über den Herausgeber eines Buches, einer Zeitschrift oder einer Online-Publikation. Jede Website, mit der ein geschäftliches Interesse verfolgt wird, muss ein Impressum besitzen. Man findet es meist am unteren Ende einer Website bzw. in der Kategorie „Über uns“. Verpflichtend stehen im Impressum der echte Name, die Anschrift und eine E-Mail-Adresse des Betreibers.

Meinungsfreiheit

Dabei handelt es sich um ein im Grundgesetz festgeschriebenes Grundrecht. Sie garantiert jedem Bürger das Recht, jederzeit frei sprechen und seine Meinung in Wort, Schrift und Bild verbreiten zu dürfen. Gemeinsam mit der Pressefreiheit ist sie eine wichtige Säule der Demokratie.

Memes machen Spaß

Kleine Informationseinheiten, die eine Idee, einen Witz, eine Modeerscheinung, einen Gedankenblitz oder eine bestimmte Formulierung darstellen heißen Memes. Wichtig dabei ist, dass sie imitiert und weitergegeben werden und dass das leicht funktioniert. Memes verbreiten sich besonders intensiv über soziale Netzwerke.

Wissenschaftliche Texte achten auf Fakten

Kleine Informationseinheiten, die eine Idee, einen Witz, eine Modeerscheinung, einen Gedankenblitz oder eine bestimmte Formulierung darstellen heißen Memes. Wichtig dabei ist, dass sie imitiert und weitergegeben werden und dass das leicht funktioniert. Memes verbreiten sich besonders intensiv über soziale Netzwerke.

Wissenschaftliche Texte achten auf Fakten

Noch mehr als im Qualitätsjournalismus wird in wissenschaftlichen Texten sehr auf die Nachprüfbarkeit von Argumenten und Fakten geachtet. Zitate oder Gedanken müssen mit Quellenangaben hinterlegt werden. Außerdem umfasst ein wissenschaftlicher Text ein Literaturverzeichnis, um die Quellen nochmals genau anzuführen und die Argumentation nachvollziehbar zu gestalten.

Fake News aufgedeckt

Merkmale, die auf eine Fake News hinweisen sind Schlagwörter, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen und drastischen Inhalt versprechen, deftige Sprache, die Erwähnung von bekannten Personen oder Organisationen um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen, Aktualität wird simuliert und schließlich und endlich ist nicht nachvollziehbar, woher die Nachricht stammt.

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