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Gesundheitsförderung - lohnt sich das?

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Das Gesundheitssystem wird zunehmend schwerer finanzierbar. Hohe Kosten in der Krankenversorgung machen ein Umdenken nötig. So forderte bereits 1986 die Ottawa-Charta auf, über die unterschiedlichen Politikbereiche hinweg vermehrt in die Förderung von Gesundheit zu investieren.

Author / translator Eva Mir & Holger Penz

Das Gesundheitssystem wird zunehmend schwerer finanzierbar. Hohe Kosten in der Krankenversorgung machen ein Umdenken nötig. So forderte bereits 1986 die Ottawa-Charta auf, über die unterschiedlichen Politikbereiche hinweg vermehrt in die Förderung von Gesundheit zu investieren. Dem Setting-Ansatz folgend soll Gesundheitsförderung in den Lebensbereichen der Menschen stattfinden. So sollen möglichst viele unterschiedliche Zielgruppen (z.B. vom Kind bis zum älteren Menschen) erreicht werden und ein Beitrag zur Volksgesundheit geleistet werden. Die Höhe der öffentlichen Ausgaben für Gesundheitsförderung ist allerdings im Verhältnis zu den Zielen moderat. So wurden etwa 2012 in Österreich von der öffentlichen Hand 47,3 Millionen Euro für Gesundheitsförderung ausgegeben (öffentliche Gesundheitsausgaben gesamt: 25,8 Mrd. Euro), wobei die Settings Schule und Gemeinde am ausgabeintensivsten waren; die insgesamt höchsten Ausgaben wurden im Bereich der Gesundheitsinformation/-kompetenz getätigt. Der Forderung nach Ausbau der Gesundheitsförderung stehen aber viele zu bewältigende Herausforderungen gegenüber: Wie kann etwa Wirksamkeit von Gesundheitsförderung in den unterschiedlichen Settings geprüft werden, wie können Konzepte übertragen werden, wie kann man das zur Verfügung stehende Geld an der „richtigen“ Stelle investieren? Es stellt sich die übergeordnete Frage, ob und wie mehr Finanzierung in den Bereich der Gesundheitsförderung fließen soll und wie das Geld verteilt werden kann. Überlege selbst!

Link zu unserem YouTube-Video und dem adaptierten, empfohlenen Spiel:
http://www.fh-kaernten.at/unser-studienangebot/gesundheit-soziales/uebe…

Created 18 April 2018
Last edited 18 October 2018
Topics Health

Policy positions

Policy position 1

Ich bin gegen die Investition von mehr Geld in die Gesundheitsförderung. Sie erreicht ohnehin nur die, denen es relativ gut geht. Eigentlich ist sie nur ein Thema für die Mittel- und die Oberschicht. Und die meisten Aktivitäten könnten genauso gut unter den Titel "Wellness" fallen. Warum sollte also der Staat dafür zahlen? Wenn es dieser Gruppe gut tut, dann kann sie es auch selbst finanzieren.

Policy position 2

Ich bin für die Investition von mehr Geld in die Gesundheitsförderung. Wir wissen, dass die Verhältnisse einen Einfluss auf unser Leben haben. Und wir sind uns sicher, dass wir jeden einzelnen stärken können, Eigenverantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen. Gesundheitsförderung dient damit der Chancengleichheit und ist eine demokratiepolitische Verpflichtung, da soll der Staat lieber andere Ausgaben kürzen.

Policy position 3

Ich bin gegen die Investition von mehr Geld in den Bereich der Gesundheitsförderung. Immerhin weiß man nicht so recht, ob Gesundheitsförderung wirkt und was davon im Detail. Da scheint die Forschung auch nicht so recht weiter zu kommen. Früher oder später muss sowieso jeder zum Arzt, also lieber beim bewährten System bleiben, da das Geld eh knapp ist.

Policy position 4

Ich bin für die Investition von mehr Geld in die Gesundheitsförderung. Wir können zwar nicht genau sagen, wie sie wirkt, aber wir sind uns sicher, dass sie wirkt. Und dass es nur langfristig Effekte geben wird. Das finanzielle Risiko muss man auch bei Geldknappheit bereit sein zu tragen. Notfalls halt lieber in Gesundheitsförderung für spezielle Zielgruppen wie Kinder investieren – die sind noch jung und im Gesundheitsverhalten gut beeinflussbar.

Story cards

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Ich bin 62 und lebe in einem kleinen Dorf. Seit kurzem kann man bei uns im Rahmen der Gesunden Gemeinde einen Yoga-Kurs besuchen. Das ist super, da gehe ich mit meiner Nachbarin hin und noch dazu kostet der Kurs kein Vermögen.

Helgas Geschichte
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Ich bin IT-Spezialist und arbeite seit 25 Jahren in einem öffentlichen Unternehmen. Das viele Sitzen und wenige Bewegen machen mir seit fünf Jahren grobe Rückenprobleme in Form von Verspannungen und Bandscheibenvorfällen. Jetzt habe ich einen höhenverstellbaren Arbeitsplatz bekommen und mache in meiner Pause bei einem unternehmensinternen Bewegungsprogramm mit. Ich fühle mich schon viel besser.

Markos Geschichte
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Hallo, ich bin 16 Jahre alt und Schülerin an einem Bundesrealgymnasium. Neuerdings gibt es bei uns ein Projekt „Gesunder Arbeitsplatz Schule“. Als Vertreterin der Schüler*innenschaft habe ich bei der Direktorin nachgefragt, was denn mit uns sei. Da hat es nur geheißen: „Für Euch machen wir eh so viel, das ist mal nur für die Lehrer*innen.“

Miriams Geschichte
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Ich bin seit 20 Jahren Professor für Mathematik an der hiesigen Universität. Nun haben wir eine Gesundheitsmanagerin bekommen, die unseren Campus gesünder machen soll. Da sollte die Uni lieber in eine bessere Ausstattung im IT-Bereich investieren. Das wäre mir mehr geholfen als zig Angebote zur Stressreduktion, Ernährung und Co – da gehe ich sowieso nicht hin!

Leos Geschichte
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Ich bin 46 Jahre alt und Lehrer an einer Mittelschule. In unserem neuen Gesundheitsprojekt sollen wir Lehrer*innen einen Fragebogen ausfüllen. Angeblich super vertraulich, aber ich bin doch nicht blöd, dass ich da die Wahrheit sage. Wenn die wüssten, dass ich mich jeden Tag betrinke, Schlaftabletten brauche und morgens nicht zur Arbeit mag, dann bin ich gleich meinen Job los!

Martins Geschichte
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Jetzt bin ich schon seit 10 Jahren Betriebsrätin in meiner Firma und komme aus dem Wundern gar nicht mehr heraus. Ständig muss ich Streit zwischen Mitarbeitenden und deren Vorgesetzten schlichten. Und jetzt kommt da so eine externe Agentur daher, natürlich ausgesucht von der Führung, und soll für „Gesundes Führen“ und „Gesunde Kommunikation“ sorgen. Uns hat da mal wieder keiner gefragt. Das ist ja schon jetzt zum Scheitern verurteilt!

Maries Geschichte
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Ich beschäftige mich jetzt seit gut 10 Jahren mit Gesundheitsförderung an der Hochschule und will vor allem für Studierende was tun. Egal wie innovativ, wissenschaftlich fundiert und effizient ich Projekte konzipiere, immer heißt es, den Studierenden gehe es eh so gut und im Sinne der Rahmengesundheitsziele soll ich mich doch lieber auf andere Zielgruppen fokussieren.

Evas Geschichte
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Ich habe intensiv Forschung zu Gesundheitsförderung im Setting Gemeinde betrieben. Da tut sich so einiges bei uns, und das schon recht lange. Trotzdem werde ich den Eindruck nicht los, dass wir auf der Stelle treten. Insbesondere die theoretischen Erkenntnisse, auf die wir in der Gesundheitsförderung aufbauen können, werden zu selten in die Praxis umgesetzt. Dadurch entsteht viel Aktionismus und man gibt sich oft schnell mit kleinen Erfolgen zufrieden.

Holgers Geschichte

INFO CARDSISSUE CARDS

Studieren als Gesundheitsrisiko?

In der heutigen Zeit ist Studieren ganz schön hart geworden: begrenzte Studienplätze, Orientierungslosigkeit im System Hochschule, Verkürzung der Studienzeiten und hoher Leistungsdruck. Kann Studieren der Gesundheit denn überhaupt gut tun?

Umgang mit Stress

Wie wir mit Stress umgehen, hat mit unseren individuellen Bewältigungsansätzen zu tun. Ist das Erleben und die Bewältigung von Stress nicht „Privatsache“?

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) in kleinen Betrieben

Kleine Betriebe tun sich aufgrund der geringen Mitarbeiter*innenanzahl oft schwer mit der Umsetzung von über den Arbeitsalltag hinausgehende Projekte. Ist ihnen die Implementierung von Projekten Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) überhaupt zumutbar? Wenn ja, unter welchen Bedingungen?

Wen erreicht man mit dem Setting-Ansatz wirklich?

Gesundheitsfördernde Projekte sollen Menschen dort „abholen“, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben. Doch wer wird da tatsächlich erreicht? Die, denen es gesundheitlich eh recht gut geht? Die, die sich für Gesundheit interessieren? Die, die Gesundheitsförderung tatsächlich am dringendsten benötigen?

Hochschulen unter Druck

Hochschulen müssen sich anhand von Kriterien wie etwa Durchschnittsnoten, Absolvent*innenanzahlen, eingeworbene Forschungsgelder oder auch Publikationstätigkeit des wissenschaftlichen Personals darstellen und treten in diesem Kontext in Konkurrenz. Welche Rolle kann da schon Gesundheit spielen?

Finanzierung von Projekten der Gesundheitsförderung

Für Projekte der Gesundheitsförderung gibt es wenig Finanzierung und diese meist nur kurzfristig. Wie soll man da nachhaltige Initiativen schaffen? Wer muss dafür Sorge tragen und wie?

Ist Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter am wichtigsten?

Das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen ist noch recht variabel. Sie haben noch ein langes Leben vor sich und sollten dies möglichst gesund führen, um Kosten im Gesundheitssystem einzusparen. Ist Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche dann nicht wichtiger als z.B. jene für ältere Menschen?

Harte Zeiten am Arbeitsmarkt

In der heutigen Zeit kann man sich glücklich schätzen, wenn man am Arbeitsmarkt unterkommt, regelmäßig Gehalt erhält und nicht gekündigt wird. Kann man unter diesen Bedingungen „Extrawürste“ wie Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung überhaupt erwarten?

Im Land der Glückseligkeit

Hier in Kärnten (Österreich) leben wir im Paradies! Naturbelassene Nahrungsmittel von Direktvermarkter*innen, frische Luft, trinkbares Wasser, ausreichend Wohnraum, soziale Sicherungssysteme – was muss man denn da noch großartig für Gesundheit tun?

Gesundheit hängt vom Individuum ab

Aus der Präventionsarbeit wissen wir: Wenn wir die wichtigsten Risikofaktoren ausschließen, dann sind wir ungeheuer effektiv. Hygiene vermeidet Infektionskrankheiten, Fettreduktion vermeidet Herzinfarkt. Das ist immer so und unabhängig davon, wo ich das mache. Wer braucht dazu schon Bürger*innenbeteiligung und Partizipation?

Führungsaufgaben und Performance

Führungskräfte müssen sich unter anderem um die Performance des Unternehmens kümmern und zusehen, dass die Zahlen passen. Sollten sie gegenüber den Mitarbeitenden nicht vor allem auf Respekt und Distanz bestehen und primär dafür Sorge tragen, dass die Mitarbeitenden ohne Jammern die Arbeit rasch erledigen?

Gesundheitsfördernde Schule – Beteiligung aller?

Gesundheitsförderung im Setting Schule soll sich an alle im System Schule richten. Aber wie kann man neben Schüler*innen und Lehrer*innen das nicht-unterrichtende Personal hinreichend berücksichtigen und beteiligen?

Ernährung und Bewegung – die Klassiker der Gesundheitsförderung

Maßnahmen zur Förderung von gesunder Ernährung und Bewegung sind Klassiker der Gesundheitsförderung. Wie kann man aber Themen wie Sucht oder psychosoziale Gesundheit im Rahmen unterschiedlicher Settings „angehen“?

Lehrer*innen sind hochbelastet

Lehrer*innen gelten als gesundheitlich hochbelastete Bevölkerungsgruppe. Zeitdruck, schlechtes Image des Berufs, belastende Verhältnisse zu Schüler*innen, Lärm, zu kleiner Arbeitsplatz machen ihnen unter anderem zu schaffen. Welche Beiträge kann hier Gesundheitsförderung leisten?

Gesundheit im Curriculum

Sowohl gesundheitsfördernde Hochschulen als auch gesundheitsfördernde Schulen sollen Gesundheitsförderung in deren Curricula einbeziehen. Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein? Wie kann diese Integration praktisch aussehen?

Gesundheitsförderung und Freiwilligkeit

Maßnahmen der Gesundheitsförderung werden freiwillig in Anspruch genommen. Aber muss man die Menschen manchmal nicht auch zu ihrem Glück zwingen? Wie soll man denn so „gesundheitlich Unvernünftige“ erreichen?

Rolle der Eltern im Rahmen gesundheitsfördernder Schulen

Eltern spielen in der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Gesundheitsverhalten bei Kindern eine wesentliche Rolle. Welche Rolle spielen sie im Rahmen von Projekten der Gesundheitsförderung im Setting Schule? Wie können Eltern an Maßnahmen gesundheitsfördernder Schulen beteiligt werden?

Wirkt Gesundheitsförderung?

Der Evaluation von Gesundheitsförderung wird große Bedeutung beigemessen. An adäquaten Evaluationsansätzen muss aber noch gearbeitet werden, viele Maßnahmen sind nicht (hinreichend) überprüft. Wie können wir also wissen, dass Gesundheitsförderung wirkt bzw. welche Maßnahmen im Detail wirken? Welchen Einfluss nimmt das auf die Volksgesundheit?

Gesellschaft und Betriebliche Gesundheitsförderung

Neben Arbeitgeber*in und Arbeitnehmer*in soll auch die Gesellschaft Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung entwickeln und setzen. Was ist damit gemeint? Wie kann dies in der praktischen Umsetzung aussehen?

Gesundheitsförderung und Grundsatzpapiere

Grundsatzpapiere wie die Ottawa-Charta und zahlreiche, die für die einzelnen Settings erlassen worden sind, zeigen Ziele, Aufgaben und Herausforderungen von und für Gesundheitsförderung auf. Aber ist Papier nicht sehr geduldig? Wird vieles nicht nur fortgeschrieben, weil es nicht erreichbar und umsetzbar ist?

So viele Settings, so viele Unterschiede?

Was in einem Setting der Gesundheitsförderung funktioniert, muss noch lange nicht in einem anderen funktionieren. Wie kann man Unterschiede und Ähnlichkeiten von Settings identifizieren und herausarbeiten? Welche Rolle spielen lokale und kontextspezifische Faktoren, um das Verständnis für ein Setting zu vertiefen?

Verhalten und Verhältnis

Gesundheitsförderung soll ganzheitlich erfolgen. Sie soll verhaltens- und verhältnisorientierte Maßnahmen beinhalten. Doch ist es nicht viel einfacher am Individuum anzusetzen? Ist die Arbeit an Verhältnissen nicht viel mühsamer und kann diese nicht vernachlässigt werden?

Systematisches Herangehen im Rahmen von Gesundheitsförderung

Egal für welches Setting, immer heißt es Gesundheitsförderung folgt einem systematischen Prozess von Bedarfs-/Bedürfnisermittlung, über Maßnahmenplanung/-umsetzung bis zur Evaluation. Ist es denn nicht auch legitim, einfach mal mit einer Maßnahmenidee zu starten oder aufgrund von Erfahrung auf den einen oder anderen Schritt zu verzichten?

Hochschulen treiben Gesundheitsförderung voran

Hochschulen sollen Gesundheitsförderung in Forschung, Lehre und Praxis stärken und lokal als auch global gesundheitsförderliche Aktionen und Kollaborationen leiten. Wie kann dies in der Umsetzung aussehen?

Wohin mit dem Geld?

Fördergeber*innen im Bereich Gesundheitsförderung erhalten viele Anträge und müssen entscheiden, wohin die Gelder fließen. Soll hier lieber in die Zielgruppe Kinder/junge Menschen (z.B. Setting Schule) investiert werden oder in die arbeitende Bevölkerung mittels Betrieblicher Gesundheitsförderung?

Hochschulen für Gesundheit

Hochschulen für Gesundheit sollen Gesundheit in Bildung und Forschung voranbringen sowie gesundheitsbezogene Information und Bildung für die Öffentlichkeit betreiben.

Gesundheitsförderung und intersektorale Arbeit

Gesundheitsförderung liegt nicht nur in der Verantwortung des Gesundheitssektors, denn Gesundheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit für alle kann nur durch intersektorale Arbeit erwirkt werden.

Anfänge von Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF)

Anfänglich fanden sich in Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) primär verhaltensbezogene Interventionen aus den Bereichen Ernährung und Bewegung, und das vor allem in großen Betrieben. Verhältnisorientiertes Vorgehen, z.B. in Form von Veränderung der Arbeitsbedingungen oder der Unternehmenskultur waren hingegen sehr selten.

Sozialräumliche Gesundheitsförderung – Herausforderungen

Mangelnde Chancengleichheit im Gesundheitsbereich, Belastungen durch chronische Krankheiten, Verletzungen und Gewalt, Gefahren für die öffentliche Gesundheit wie Klimawandel, Wirkung bebauter Umwelt und neuer Technologien auf die Gesundheit sind Herausforderungen.

Arbeit in und mit Settings

Die Arbeit in und mit Settings umfasst drei wesentliche Bestandteile: (1) Verständnis für bzw. über das Setting, (2) Veränderlichkeit des Settings, (3) Entwicklung und Transfer von Wissen.

Okanagan-Charta

Die 2015 erlassene Okanagan-Charta zur Gesundheitsförderung für Einrichtungen im postsekundären Bildungsbereich will Gesundheit in alle Aspekte des Hochschullebens integriert und Hochschulen in der Leitung lokaler und globaler gesundheitsförderlicher Aktionen und Kollaborationen sehen.

Gesundheitsfördernde Schule – Handlungsfelder

Gesundheitsfördernde Schule ist ein Schulentwicklungsansatz mit vier Handlungsfeldern: (1) Lehren, Lernen & Curriculum, (2) Schulkultur & schulische Umwelt, (3) Dienste und Kooperationspartner*innen, (4) schulisches Gesundheitsmanagement. Es braucht einen gezielten, koordinierten Prozess und die Schulleitung hat eine Schlüsselrolle.

EUROHPU

Seit 2011 existiert das Projekt EUROHPU – European Health Promoting Universities. Die Gestaltung von Lernumgebung und organisationalen Strukturen, die Gesundheit, Wohlbefinden und Nachhaltigkeit fördern, sowie der Austausch von Expert*innen in einem Netzwerk sind hier zentral.

Gemeinwesen – Community

Gemeinwesen bzw. Community meint Menschen, die eine soziale Identität teilen und sich sozial zugehörig fühlen aufgrund (1) geografischer Nähe, (2) politischer Zusammengehörigkeit, (3) ethnischer Kultur oder (4) Subkultur. Synonyme Begriffe sind Gemeinde und Kommune.

Stressmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Im Rahmen von Stressmanagement als Teil Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) haben sich vor allem kognitiv-behaviorale Interventionen als wirksam erwiesen; organisationale Ansätze sind seltener und nahezu ohne Effekt.

Gesundheit im Campusleben

An Hochschulen soll Gesundheit in allen Entscheidungen strategisch eingebettet sein. Die Campuswelt ist unterstützend, fördert Gemeinschaft, sozialen Zusammenhalt und persönliche Entwicklung. Supportprozesse am Campus sind gesundheitsförderlich gestaltet.

Setting – was ist das 1?

Hervorgegangen aus der Salutogenese und aus ökologischen Ansätzen fokussieren Settings sowohl den physischen, wie den organisationalen, als auch sozialen Kontext, in dem Menschen leben. Damit werden diese Menschen aktive Bestandteile des Settings und sind nicht nur passive Zielgruppen innerhalb eines solchen.

Setting – was ist das 2?

Gemäß Setting-Ansatz werden Projekte der Gesundheitsförderung so ausgerichtet, dass sie sich an der alltäglichen Umwelt der Menschen orientieren. Diese ist dort, wo Menschen spielen, lernen, arbeiten und lieben.

Gesundheitsfördernde Schule – Prinzipien

Gesundheitsfördernde Schule folgt fünf Prinzipien: (1) nachhaltige Initiativen für Schulentwicklung, (2) ganzheitlicher Gesundheitsbegriff, (3) innere & äußere Vernetzung, (4) Selbstbestimmung, Partizipation & Empowerment, (5) Salutogenese.

Hochschulmitarbeitende

Gesundheitsfördernde Hochschulen fokussieren im deutschsprachigen Raum Mitarbeitende im Sinne von Betrieblicher Gesundheitsförderung. Das wissenschaftliche Personal gilt im Vergleich zum Verwaltungspersonal als schwerer erreichbar.

Studierende 1

Studierende als zukünftige Fach- und Führungskräfte stellen eine wichtige Zielgruppe für Gesundheitsförderung dar; ihre Lern- und Studierbedingungen müssen von gesundheitsfördernden Hochschulen verstärkt berücksichtigt werden.

Studierende 2

Studierende sind eine gesundheitlich belastete Gruppe: Etwa die Hälfte leidet unter Stressfaktoren wie fehlender Studienmotivation, Arbeits- und Konzentrationsproblemen. Knapp ein Viertel berichtet von Prüfungsängsten.

Gesunde-Städte-Netzwerk – Kernthemen

Kernthemen der Phase V des Gesunde-Städte Netzwerks sind (1) Schaffung fürsorglicher und stützender Umfelder, (2) gesunde Lebensweise, (3) gesunde städtische Umwelt und gesundheitsförderliche Städtegestaltung.

Gesundheitsförderung an Hochschulen

Acht Schlüsselprinzipien der Gesundheitsförderung an Hochschulen sind (1) Nutzen des Settingansatzes, (2) eines campusweiten Ansatzes, (3) eines partizipativen Ansatzes, (4) von Kollaborationen, (5) Forschung, (6) des salutogenetischen Ansatzes, (7) Wertschätzung des lokalen Kontextes und der Prioritäten, (8) Berücksichtigung der Menschenrechte.

Kohärenzgefühl

Das Kohärenzgefühl besteht aus den drei Dimensionen Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit. Es ist zentrale Komponente im Modell der Salutogenese.

Körperliche Aktivität und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Hinsichtlich körperlicher Aktivität liegen in Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) besonders starke Evidenzen für den Einsatz von Hinweisschildern und den Zugang zu Trainingseinrichtungen vor.

Setting und Wissenstransfer

Entwicklung und Transfer von Wissen erfolgt entlang der Betrachtung von drei Aspekten: (1) offen gebliebenes, aber benötigtes Wissen, (2) Verstehbarkeit und Glaubwürdigkeit der gesammelten Informationen, (3) Transfer und Umsetzung von theoretischem zu praktischem Wissen und umgekehrt.

Betriebliche Gesundheitsförderung

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) meint alle gemeinsamen Maßnahmen von (1) Arbeitgeber*in, (2) Arbeitnehmer*in und (3) Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. BGF versteht sich als moderne Unternehmensstrategie.

Hochschulen als Setting

1997 wurden Hochschulen von der WHO offiziell als Setting der Gesundheitsförderung deklariert. „Health Promoting Universities“ wurden zum Bestandteil des „Healthy-Cities-Projekt“. In weiterer Folge entstanden europaweit zahlreiche nationale Netzwerke, Konferenzen wurden abgehalten und diverse hochschulspezifische Chartas erlassen.

Hochschulen wenig unterstützt

Gesundheitsfördernde Hochschulen erhalten wenig Unterstützung von politischer Seite und wenig Finanzierung, zumeist lediglich in Form von kurzfristigen Projektförderungen. Für Mitarbeitende ist eine Finanzierung durch Betriebliche Gesundheitsförderung eher bereit gestellt, „Töpfe“ für Studierende fehlen.

Gute gesunde Schule

Die gute gesunde Schule ist eine Erweiterung zur gesundheitsfördernden Schule. Sie will Erziehungs- und Bildungsqualität der Schule steigern und Gesundheitsinterventionen leisten hier einen Beitrag zum Kerngeschäft. Zentral ist die Annahme, dass sich Bildung und Gesundheit wechselseitig beeinflussen.

Hochschulen als Motor

Hochschulen sollen Vorreiter am Gebiet der Gesundheitsförderung sein. Sie sollen Gesundheitsbezug in allen Disziplinen verankern, Forschung, Lehre und Praxis der Gesundheitsförderung stärken, lokal und global Gesundheitsförderung umsetzen und Gesundheitsförderungswissen erhöhen.

Setting und Veränderung

Veränderlichkeit des Settings kann an sechs Aspekten betrachtet werden: (1) Kontext, in dem Veränderung stattfindet, (2) benötigte Fähigkeiten und Kapazitäten, (3) Schwerpunkte der Veränderung, (4) Management der Veränderungsarbeit, (5) nötige Umsetzungsstrategien, (6) Evaluation.

Gute gesunde Schule - Qualitätsdimensionen

Qualitätsdimensionen der guten gesunden Schule sind: (1) Ergebnisse (z.B. Schullaufbahn, Fachkompetenz), (2) Lernen & Lehren, (3) Schulkultur, (4) Führung & Schulmanagement, (5) Professionalität der Lehrkräfte (z.B. Personalentwicklung, Kooperation), (6) Ziele & Strategien der Qualitätsentwicklung (z.B. Evaluation).

Gesunde-Städte-Netzwerk – Grundsätze und Werte

Grundsätze und Werte des Gesunde-Städte-Netzwerkes sind (1) Chancengleichheit, (2) Beteiligung und Befähigung der Bürger*innen, (3) partnerschaftliches Arbeiten, (4) Solidarität und Freundschaft sowie (5) nachhaltige Entwicklung.

Schulisches Gesundheitsmanagement

Schulisches Gesundheitsmanagement entwickelt systematisch und nachhaltig schulische Rahmenbedingungen, Prozesse und Strukturen zur gesundheitsgerechten Gestaltung von Lehren, Lernen und Organisation und zur Befähigung aller im Schulkontext zum gesundheitsförderlichen Verhalten = Health Mainstreaming.

Verständnis für Settings

Verständnis für und über Settings erlangt man anhand von fünf Aspekten: (1) Unterschiede zu und Ähnlichkeiten mit anderen Settings, (2) Bewusst-Machen von Vorannahmen, (3) Identifikation lokaler bzw. kontextspezifischer Gesundheitsdeterminanten, (4) Festhalten diverser Stakeholder*innen-Interessen, (5) Darstellung der Machtverhältnisse.

Komplexität von BGF

Multikomponentenprogramme haben innerhalb Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) die größte Wirksamkeit. Zunehmende Komplexität erschwert aber die Evaluation und es bleibt unklar, welche Maßnahmen und welche Dosis die Wirksamkeit ausmachen. Innovative Evaluationsdesigns sind gefragt, vor allem für verhältnisorientierte Ansätze.

Gesundheitsförderung nach dem Setting-Ansatz

Innerhalb des Settings und gemeinsam mit den Menschen im Setting werden gesundheitsbezogene Bedürfnisse und Bedarfe identifiziert, entsprechende Maßnahmen konzipiert, umgesetzt und evaluiert. Das Vorgehen folgt dem Public Health Action Cycle.

Sozialräumliche Gesundheitsförderung 1

Sozialräumliche Gesundheitsförderung will gesundheitliche Risiken beseitigen und soziales Kapital bilden. Sie umfasst Interventionen in Städten, Gemeinden, Quartieren bzw. Wohnvierteln und Regionen. Sie bedarf intersektoraler Politik, Initiativen zur Nachhaltigkeit und Armutsbekämpfung spielen dabei eine große Rolle.

Sozialräumliche Gesundheitsförderung 2

Sozialräumliche Gesundheitsförderung geht über Ansätze zur individuellen Lebensstiländerung hinaus. Sie findet Zugang zu benachteiligten Gruppen, bekämpft ungesunde Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen, erreicht Bürger*innen in ihrer unmittelbaren Lebensumwelt und soll langfristig geplant und umgesetzt werden.

Sozialräumliche Gesundheitsförderung 3

Ein sozial-ökologisches Verständnis von Gesundheit und Krankheit ist die Basis. Der Partizipation der Bürger*innen, der Qualitätssicherung, Evaluation und Dokumentation muss im Rahmen sozialräumlicher Gesundheitsförderung mehr Beachtung geschenkt werden.

Schulisches Gesundheitsmanagement – Prozesse

Schulisches Gesundheitsmanagement folgt übergeordneten, zyklischen Prozessen: (1) Problemerkennung/Auftrag, (2) Organisationsdiagnose, (3) Maßnahmenplanung, (4) Maßnahmenrealisierung (Intervention), (5) Evaluation. Ähnlich werden die Prozesse im Public Health Action Cycle, angewandt in vielen Settings, beschrieben.

Ernährung und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Im Rahmen Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) haben die Verfügbarkeit von gesunden Lebensmitteln sowie deren Bewerbung am Verkaufsort die beste Wirksamkeit auf das Ernährungsverhalten.

Schule & Organisationsdiagnose

Im Rahmen der Organisationsdiagnose an Schulen können neben Befragungen von Eltern, Schüler*innen, Lehrkräften und nicht lehrendem Personal auch Routinedaten (z.B. Schüler*innenzahlen, Lehrpersonalausfall) herangezogen und bereits vorhandene gesundheitsfördernde Angebote systematisch erhoben werden.

Gesundheitsförderung und Evaluation

Die Evaluation gesundheitsförderlicher Maßnahmen ermöglicht die Beurteilung der Ergebnisqualität sowie der Struktur- und Prozessqualität (Beurteilung der Planung und Durchführung der Maßnahme). Eine gute Dokumentation im Rahmen der Maßnahmenumsetzung ist dafür zentral.

Organisationsentwicklung und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Reorganisation des Arbeitsplatzes, Teamwork-Interventionen oder Maßnahmen hinsichtlich Aufgabenvielfalt führen zu keinen direkten gesundheitsbezogenen Veränderungen. Das psychosoziale Umfeld verbessert sich aber.

Gesundheitsförderung und Maßnahmenplanung

Zur Planung gesundheitsförderlicher Maßnahmen können zum Beispiel Gesundheitszirkel eingesetzt werden. Das sind moderierte Gruppendiskussionen zur Problemidentifikation und zur Entwicklung von Lösungen. Maßnahmenpläne mit Haupt- und Teilzielen sollen in der Maßnahmenplanung erstellt werden.

Rauchen und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Verhaltensorientierte Maßnahmen Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) wie Beratung, Gruppen- und Nikotinersatztherapie sind zur Veränderung des Rauchverhaltens besonders wirksam; für Tabakverbote ist die Evidenz hingegen schwach.

Schule und Leitung

Salutogenes Leitungshandeln ermöglicht eine gesundheitsförderliche Gestaltung von schulischen Strukturen und Prozessen und stützt Maßnahmen zur Stärkung des Gesundheitsbewusstseins. In (1) Organisationsentwicklung, (2) Personalentwicklung und (3) gesundheitsförderlicher Unterrichtsentwicklung müssen Schulleitungen gesundheitsbezogene Aufgaben erfüllen.

Gesundheitsfördernde Schule – Akteur*innen

Akteur*innen im Rahmen gesundheitsfördernder Schulen sind: (1) die Schule selbst, (2) Entscheidungsträger*innen in der Politik, (3) Organisationen in Wissenschaft und Evaluation, (4) Verwaltungsbehörden auf nationaler, regionaler, lokaler Ebene, (5) Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft.

Schulleitung und Gesundheitsförderung

Schulleitungen müssen zahlreiche gesundheitsbezogene Aufgaben erfüllen, die zur Belastung werden können. Aufgabendelegation und Verteilung der Führungsverantwortung haben sich als gute Ansätze erwiesen. Schulleitungen sind für alle gesundheitsbezogenen Veränderungs- und Entwicklungsprozesse verantwortlich.

BGF-Leitlinien und Ziele

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) folgt den vier Leitlinien (1) Partizipation, (2) Integration, (3) Projektmanagement und (4) Ganzheitlichkeit. BGF will krankheitsbedingte Kosten senken, Produktivität erhöhen, Arbeitsklima und -moral verbessern und Mitarbeiter*innenmotivation sowie Gesundheitspotenziale stärken.

Rückengesundheit und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Die Effekte von Rückenschule und verhältnisorientierten Maßnahmen in Form von Änderungen am Arbeitsplatz und –ablauf auf die Rückengesundheit sind für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) unklar.

Gesundheitsfördernde Schule und Gesundheit der Bevölkerung

Gesundheitsfördernde Schulen verstehen sich als zentrales Setting zur Entwicklung von günstigen gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen und Lebensstilen von Kindern und Jugendlichen und tragen dadurch zu einer langfristigen gesunden Bevölkerung in Europa bei.

Gesundheitsfördernde Schule – Vorzüge

Vorzüge gesundheitsförderlicher Schulen sind: (1) Unterstützung des „Health in All Policies“-Ansatzes, (2) Vernetzung mit gesundheitsförderlichen Initiativen, (3) Schaffung gesundheitsförderlicher Lebenswelten für Schüler*innen und Lehrende, (4) Erreichen von Eltern, (5) ganzheitlicher Zugang zu gesundheitsbezogener Entwicklung der Schüler*innen.

Werte & Säulen gesundheitsfördernder Schulen

Zentrale Werte gesundheitsfördernder Schulen sind: (1) Chancengleichheit, (2), Nachhaltigkeit, (3) Inklusion, (4) Empowerment, (5) Demokratie. Gearbeitet wird entlang der Säulen (1) ganzheitlicher Settingansatz, (2) Partizipation, (3) hohe Schulqualität, (4) Evidenzbasierung und (5) Einbindung in das nachbarschaftliche Umfeld.

Ansätze Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF)

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) verknüpft Ansätze zur (1) Verbesserung der Arbeitsorganisation und –bedingungen, (2) Förderung der aktiven Mitarbeiter*innenbeteiligung, (3) Stärkung persönlicher Kompetenzen. Sie verknüpft verhaltens- und verhältnisorientierte Maßnahmen.

Gesundheitsfördernde Hochschule – Prozesse

Gesundheitsförderung an Hochschulen ist ein systematischer Prozess: Eine Steuerungsgruppe bestimmt auf Basis eines Gesundheitsberichtes Bedarfe, unter Beteiligung der Zielgruppe in Form von Gesundheitszirkeln u.ä. werden Maßnahmen geplant, umgesetzt und evaluiert.

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